Samstag, 7. Februar 2009

Tafelspitz & Söhne, Wilhelmsplatz 13, 63065 Offenbach

Einleitung:
Das Tafelspitz & Söhne hat vor ca. drei Monaten in den ehemaligen Räumlichkeiten des Café 13 eröffnet. Mit einer modernen und regionalen Küche präsentiert sich hier ein neues gastronomisches Highlight im Raum Offenbach. Um sich das Lokal anzusehen und natürlich die Küche zu checken ging es am 05.02.09 zu einem gemütlichen Abend mit einem Freund dorthin.

Ambiente und Begrüßung:
Die Einrichtung ist modern-gemütlich mit klaren Linien. Unbehandeltes Holz mit einer dezenten Beleuchtung laden zum Verweilen ein. Ein langer Bartresen mit bequemen Stühlen läuft quer durch das Restaurant. Alles wirkt stimmig und auch das einheitliche Erscheinungsbild der Servicekräfte passt.

Leider begrüßte uns keine von den Servicekräften, also suchten wir uns einen kleinen gemütlichen Tisch in einer Ecke.

Service und Speisekarte:
Ein junges Serviceteam wirbelt hier durchs Lokal. Immer freundlich und gutgelaunt, allerdings mit kleinen Servicefehlern. So sollte man wissen, dass nicht nur tischweise serviert wird, sondern auch beim Abräumen gewartet wird bis alle fertig gegessen haben. Aber die kleinen Fehler kann man verzeihen, denn vermutlich handelt es sich nicht um gelernte Kräfte. Dafür ist der Service dann aber wieder gut. Man kennt sich mit den Speisen und Getränken aus, kann auch dazu beraten.

Die Speisekarte ist interessant und allein der Leitspruch bei der Einleitung passt wunderbar zu mir. Der da lautet: „Man sollte dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen.“ Zu Essen gibt es so ziemlich alles. Kleinere Gerichte wie Flammkuchen, alles rund ums Fleisch und eine Art Schmankerlkarte, die hier „deutsche Tapas“ heißen. Diese Miniportionen, u. a. vom Handkäse, Lachs oder Fleischbällchen begeistern. Ansonsten finden sich regionale Gerichte auf der Speisekarte wieder. Vor allem natürlich der namensgebende Tafelspitz. Dieses zarte Schwanzstück vom Rind wird hier in verschiedenen Varianten serviert.

Getränke und Essen:
Da die Cocktailkarte einiges zu bieten hatte entschloss sich mein Freund für eine „Mühlheimer Mietze“. Ich blieb da lieber bei einem klassischen Campari/Orange und später bei einem kühlen Pils. Beim Essen mussten wir natürlich die „deutschen Tapas“ als Vorspeise testen. Es kam zur Verköstigung von:

- Gebackene Camembertstreifen auf Preiselbeersahne
- Lachsroulade im Pfannekuchenmantel auf Kerbelschmand
- Tortilla mit gebratenem Speck, Kartoffel, Zwiebel und Paprika
- Panierte Leberkäs´ Streifen mit Bärlauchsenf
- Mini Himmel u. Erd´ (gebratene Blutwurstscheiben auf
- Kartoffelstampf und Apfelkompott)

Zur Hauptspeise ließen wir uns einmal den Tafelspitz „hessisch“ mit grüner Soße und Salzkartoffeln sowie die in Schwarzwälder Schinken gewickelten Schweineschnitzel mit hausgemachten Eierspätzle und Zweibelrahmsoße servieren. Den Abschluss bildete das Apfeltiramisu als Dessert.

Die „Tapas“ waren einfach toll. Lediglich die Lachsroulade schmeckte ein wenig fade und die Tortilla wirkte ein wenig langweilig. Was aber überzeugte war die Frische der Gerichte und auch die Präsentation. Beim Tafelspitz begeisterte die selbst zubereitet Grüne Soße, die nicht wie üblich zu stark mit Majonäse versetzt war, sondern leicht und frisch schmeckte. Der Tafelspitz selbst war schön weich und schmackhaft. Bei den in Schinken gewickelten Schweineschnitzeln waren leider die Eierspätzle zu lang gekocht und auf die Zwiebelrahmsoße erinnerte mehr an eine Fertigsoße als an eine über Reduktion selbst gemachte Soße. Das Fleisch allerdings war auf den Punkt gegart und in Kombination mit dem Schwarzwälder Schinken richtig lecker. Das Apfeltiramisu war zwar sehr gut, aber nichts Außergewöhnliches.

Fazit:
Tolles Ambiente mit einer guten Küche. Alleine für die „deutschen Tapas“ werde ich wiederkommen. Auch die zentrale Lage, direkt am Wochenmarkt wird mich zu der ein oder anderen Einkehr hier verleiten. Und sei es nur auf einen Espresso oder Cocktail. Einfach mal selber ausprobieren, ist empfehlenswert.

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